Chiliöl ist ein Würzöl, das aus verschiedenen Pflanzenölen und Chilis zubereitet wird. Als Basis für Chiliöl wird meist Olivenöl oder seltener Sonnenblumenöl verwendet. Theoretisch kannst Du zur Herstellung jedes Pflanzenöl verwenden, ich empfehle jedoch naturbelassenes, kalt gepresstes Olivenöl zu nutzen. Entscheidend über die Schärfe des Öls ist natürlich die Menge an Chilis und insbesondere die verwendete Chilisorte. Manchmal wird das Öl neben den scharfen Früchte auch durch andere Gewürze wie zum Beispiel Rosmarin, Knoblauch oder Basilikum aromatisiert.
Chiliöl kannst Du mit unserem Rezept einfach zu Hause selber machen und so über den Geschmack und die Schärfe entscheiden. Ein Öl auf Basis von Jalapeños oder Cayenne Chilis wird logischerweise wesentlich milder ausfallen als Chiliöl, das aus Habanero, Bhut Jolokia oder Carolina Reaper Chilis hergestellt wird. Das Öl kannst Du sowohl aus frischen als auch aus getrockneten Chilis herstellen. Desweiteren kannst Du Dein scharfes Öl mit Knoblauch, einem Zweig Rosmarin oder anderen Kräutern weiter aromatisieren. Ein interessantes Aroma gibt auch das Hinzufügen von Bio Zitronenschalenabrieb. Falls Du nicht alle Zutaten zu Hause hast, kannst Du hier ein sehr gutes Bio Chili-Olivenöl aus nachhaltig-biologisch angebauten Oliven und Chilis bestellen.
Das scharfe Würzöl kannst Du sowohl zum Kochen als auch einfach als Gewürz oder Dip verwenden. Beliebt ist auch die Verwendung als Würzmittel für Pizza und Pasta sowie – insbesondere in Italien – das Tunken von Pizzabrot oder Weißbrot in das scharfe Öl.
Geschichte und Varianten von Chiliöl
Chiliöl stammt vermutlich ursprünglich aus Asien. Dort wird es seit langer Zeit aus Chilis und meist Sojaöl oder Sesamöl hergestellt und sowohl als scharfer Dip als auch als Würzmittel verwendet. Weitere Zutaten sind vor allem in China Szechuan Pfeffer und Knoblauch. Heute ist mit Chiliöl jedoch im deutschsprachigen Raum fast immer die Italienische Variante mit Olivenöl und Peperoncinos gemeint.
Die Japanische Variante des Asiatischen Chiliöls ist als rāyu (ラ ー 油) bekannt. Rāyu wird in Japan sowohl als Kochzutat als auch als Gewürz zum nachträglichen Schärfen von Speißen verwendet. Es handelt sich dabei um ein klares, mit Chili angereichertes Sesamöl. Gelegentlich wird in Japan auch Sojaöl oder Maisöl als Basis genutzt. Zur Herstellung werden scharfe, intensiv rote Chilis verwendet, was dem Japanischen Öl eine besonders rötliche Färbung verleiht. In Japan werden dem Öl zudem oft weitere Zutaten wie getrocknete Aloe, Kurkuma und Ingwer sowie Guavenblätter und Lauchblätter oder Paprika beigemengt.
In Italien wird Chiliöl hingegen nur aus Olivenöl und den scharfen Italienischen Peperoncinos hergestellt. Auf die kleinen scharfen Chilis weißt auch der Italiensiche Name für Chiliöl hin. Das scharfe Öl heißt in Italien Olio di Peperoncino. Es ist überall in Italien zu finden und wird oft im Restaurant bei Tisch gereicht. Besonders häufig findet man das Öl in den Regionen Kalabrien und Sizilien.